Modernisierung einer Legacy-Anwendung für Paketshop-Dienstleister
Herausforderung
Ein etablierter Paketdienstleister aus Südwestdeutschland stand vor der Herausforderung, eine geschäftskritische Legacy-Anwendung zu modernisieren, ohne die gewohnte Benutzeroberfläche zu verändern und ohne den laufenden Betrieb zu stören. Die bestehende Lösung basierte auf einer veralteten Real Studio 2011-Umgebung mit MySQL 4 als Datenbankbackend.
Besonders problematisch war das untaugliche Datenbankmodell: Es fehlten Indizes und sämtliche Daten wurden in Text-Spalten gespeichert – selbst Zahlen- und Datumswerte. Diese gravierende strukturelle Schwäche führte dazu, dass das Unternehmen nur einen aktuellen Teilbereich der Daten (wenige Monate) in der Produktivumgebung vorhalten konnte. Ältere Daten mussten ausgelagert werden, was Auswertungen extrem aufwändig machte, da verschiedene Datenbanken manuell zusammengeführt werden mussten.
Lösung
Ich entwickelte eine mehrstufige Modernisierungsstrategie, die einen schrittweisen Übergang ermöglicht:
- Migration der bestehenden Datenbank von MySQL 4 auf MariaDB 10.6 für verbesserte Sicherheit und Performance
- Schrittweise Restrukturierung des Datenbankmodells mit korrekten Datentypen und effizienten Indizes
- Implementierung einer modernen Datenbankschicht mit optimierter Geschäftslogik
- behutsames Refactoring der Funktionsbereiche unter Beibehaltung der vertrauten Benutzeroberfläche
- Nahtlose Zusammenführung historischer und aktueller Daten in einem einheitlichen Datenmodell
- Dokumentation von Arbeitsabläufen und Entwicklungsentscheidungen in einem
Für maximale Transparenz und nachhaltige Entwicklung haben wir:
- Alle Arbeitsabläufe und Entwicklungsentscheidungen detailliert in einem Bookstack-Wiki dokumentiert
- Den gesamten Modernisierungsprozess in einem Kanboard-Board abgebildet, wodurch der Kunde jederzeit den aktuellen Entwicklungsstand einsehen und Prioritäten mitbestimmen konnte
Ergebnis
Die modernisierte Anwendung läuft nun auf einer zukunftssicheren Technologiebasis, ohne dass die Mitarbeiter umgeschult werden mussten. Das neue Datenbankmodell ermöglicht nun:
- Zugriff auf den kompletten Datenbestand ohne manuelle Zusammenführungen
- Datenbankabfragen, die stark beschleunigt wurden
- Umfassende historische Auswertungen, die vorher praktisch unmöglich waren
Durch die behutsame Migration konnte der laufende Betrieb zu jeder Zeit aufrechterhalten werden, während die vertraute Benutzeroberfläche unverändert blieb. Das System ist nun für kommende Anforderungen gerüstet und kann flexibel erweitert werden.